Im Jahr 2022 stieg die Zahl der neu abgeschlossenen Lehrverträge insgesamt leicht um 1,4 Prozent zum Vorjahr an. Vor allem Industrie und Handel stellten mehr Auszubildende ein, das Handwerk konnte hingegen nicht an die Vorjahreszahlen anknüpfen. Die Betriebe im Schornsteinfegerhandwerk freuten sich im Jahr 2022 über 600 neue Auszubildende. Im kommenden Ausbildungsjahr dürfen es gerne mehr sein.
Gute Job-Aussichten im Handwerk
Im Schornsteinfegerhandwerk sind die Übernahmeperspektiven nach der Ausbildung sehr gut. Gesucht werden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Betrieben sowie qualifizierte Nachwuchskräfte, die später einen eigenen Bezirk übernehmen wollen. Schornsteinfeger bzw. Schornsteinfegerin ist ein moderner, technikorientierter Handwerksberuf mit Schwerpunkten in den Bereichen Energie, Umweltsowie Klimaschutz und grundsätzlich eine Option für alle Bildungsabschlüsse. Nach ihrer Prüfung haben die Gesellinnen und Gesellen die Möglichkeit, direkt die Meisterschule zu besuchen oder sich für ein Studium einzuschreiben. Als Schornsteinfegermeister oder -meisterin können sie sich selbständig machen und um einen der rund 7.700 Bezirke bewerben. In Planung befindet sich zurzeit ein neuer dualer Bachelor-Studiengang in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg. Er kombiniert die Ausbildung zum Schornsteinfeger bzw. zur Schornsteinfegerin mit einem Studium der Fachrichtung erneuerbare Energien.
Jetzt Teil der Ausbildung: Erneuerbare Energien und Effizienz
Im Schornsteinfegerhandwerk geht es längst nicht mehr nur um das Kehren von Schornsteinen oder um Überprüfungen an Heizungen oder Öfen. Die Zukunft der Nachwuchshandwerkerinnen und -handwerker liegt in den Bereichen Energieberatung, Energieeffizienz, Klimaschutz und Lüftungsanlagen. Bis zum Jahr 2045 soll der Gebäudebestand klimaneutral sein, die Regierung plant das Schornsteinfegerhandwerk als Partner bei der Umsetzung der Wärmewende aktiv ein. Bereits in der Ausbildung, an der Meisterschule und in verschiedenen Qualifizierungsmaßnahmen werden die Schornsteinfegerinnen und Schornsteinfeger auf diese Arbeiten vorbereitet. Sie sollen nicht nur die Sicherheit und Umweltbilanz bestehender Feuerungsanlagen überprüfen, Lüftungsanlagen reinigen, sondern auch Wärmepumpen und andere Wärmesysteme hinsichtlich ihrer Effizienz betrachten können.
Hier hat Equal Pay Tradition
Frauen und Männer erhalten im Schornsteinfegerhandwerk die gleichen Chancen und Gehälter. Schornsteinfegerinnen sind in den Betrieben aufgrund ihrer fachlichen und kommunikativen Fähigkeiten sogar besonders gefragt. Unter den Jahrgangsbesten bei den Gesellenprüfungen sind bundesweit mindestens ein bis zwei Gesellinnen vertreten. Der Frauenanteil insgesamt beträgt ungefähr 10 Prozent.