Vom 12. bis 14. Juni 2023 findet im Kameha Grand in Bonn der 139. Bundesverbandstag des Schornsteinfegerhandwerks statt – das bedeutet viel Glück für die Bundesstadt. Mehr als 300 Schornsteinfegerinnen und Schornsteinfeger werden am Rhein erwartet.
Im Rahmen der Veranstaltung informiert der gastgebende Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks Partner aus Politik, Industrie und branchennahen Verbänden sowie Entscheidungsträger aus den eigenen Organisationseinheiten über aktuelle Themen des Handwerks. Zu diesen zählt auch der Entwurf eines neuen Gebäudeenergiegesetzes (GEG), der Politik, Medien und Öffentlichkeit seit einigen Wochen beschäftigt. Fast täglich dominieren neue Schlagzeilen die Berichterstattung und sorgen für Verunsicherung bei Bürgerinnen und Bürgern: Welche Energieträger stehen zur Verfügung und wie teuer wird Heizen in Zukunft? Mehr als 21.000 Schornsteinfegerinnen und Schornsteinfeger, darunter 11.000 Energieberaterinnen und Energieberater beantworten täglich Fragen wie diese. Seit Oktober letzten Jahres prüfen sie zudem, ob die fast 14 Millionen installierten Gas-Heizungsanlagen effizient sind oder ob Optimierungsbedarf besteht.
So heizt Deutschland
Das Schornsteinfegerhandwerk begleitet die Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland schon seit vielen Jahren. „Wir übernehmen eine wichtige Schlüsselposition im Transformationsprozess - als direkter Ansprechpartner für die Menschen vor Ort und als Partner der Bundesregierung“, so Verbandspräsident Alexis Gula. Information und Beratung zählen mittlerweile zum Tagesgeschäft und erfolgen häufig gleich im Heizungskeller. Die Gespräche drehen sich um viele Themen: Energieeinsparung, Heizungsmodernisierung, gesetzliche Auflagen und mögliche neue Pflichten. „Wir werden häufig als Erste gefragt, wenn es um die Heizung, Heizkosten oder Pläne der Politik geht. Die Menschen schätzen unsere Meinung, da sie uns oft lange kennen und wir ihnen nichts verkaufen wollen“, ergänzt Gula. „Wir haben mit den Jahren ein Vertrauensverhältnis aufgebaut.“ Bei ihrer täglichen Arbeit erreichen die Schornsteinfegerinnen und Schornsteinfeger rund 200.000 Menschen und erhalten einen guten Einblick in den Ist-Zustand der Wärmewende. Das Ergebnis ist in den jährlichen Erhebungen des Schornsteinfegerhandwerks abzulesen.
Sicherheit bleibt Thema
Gleichzeitig haben sie die Sicherheit von rund 33 Millionen Feuerungsanlagen im Blick. Im Jahr 2022, im Jahr der Ukraine- und Energiekrise, zeigte sich deutlich, wie wichtig die Überprüfungen des Schornsteinfegerhandwerks sind. Aufgrund von Energiepreissteigerungen und einer befürchteten Gasmangellage suchten viele Menschen nach scheinbar günstigen, aber tatsächlich lebensgefährlichen Heizalternativen. Gemeinsam mit der Feuerwehr warnten die Schornsteinfegerinnen und Schornsteinfeger vor Behelfsheizungen wie Gasheizstrahlern, Grills, alten Kaminöfen, Eigenkonstruktionen und vor dem Verbrennen von Abfällen oder Altpapier. Bei seinen regelmäßigen Überprüfungen entdeckt das Schornsteinfegerhandwerk immer wieder sicherheitsrelevante Mängel, die nach Feststellung beseitigt werden können. Insgesamt ist das Sicherheitsniveau in deutschen Heizungskellern daher sehr hoch.
Wärmepumpen im Fokus des Schornsteinfegerhandwerks
In Zukunft wird sich das Handwerk vor allem im Bereich von Wärmepumpen weiter qualifizieren, um die Haushalte in Deutschland nach wie vor umfassend betreuen zu können. Vorgeschlagen hat der Bundesverband, dass Schornsteinfegerinnen und Schornsteinfeger künftig auch den Wärmepumpenbestand sowie deren Effizienzstatus erfassen. Ein entsprechender Vorschlag liegt der Politik vor. „Wir könnten bestimmte Aufgaben an Wärmepumpen übernehmen und damit das Fachhandwerk entlasten.“, erläutert Gula. Die fachliche Neuausrichtung des Handwerks zählt auch zu den Themen des 139. Bundesverbandstags in Bonn. „Wir werden auch in Zukunft eine entscheidende Rolle im Wärmemarkt übernehmen, als Energieberater, Sicherheitsexperten und in der Betreuung von Wärme-, Heiz- und Energiesystemen“, zeigt sich Präsident Gula überzeugt. Der Vorstand des Bundesverbandes berichtet den Delegierten in Bonn über die Arbeit der Fachabteilungen und schlägt verschiedene Anträge sowie den Haushalt zur Abstimmung vor.
Termine in Bonn
Eröffnung der Fachausstellung
Am 13. Juni 2023 gegen 12:30 Uhr eröffnet Präsident Alexis Gula die begleitende Schornsteinfegermesse im Kameha Grand. Hersteller und Partner aus schornsteinfegernahen Branchen präsentieren vor Ort Produkte und Dienstleistungen.
Öffentliche Veranstaltung
Während der Öffentlichen Veranstaltung am 14. Juni 2023 ab 10:00 Uhr im Kameha Grand werden verschiedene Gastredner erwartet. Es sprechen u. a. Bonns Bürgermeisterin Gabi Mayer, der Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH) Jörg Dittrich, der Präsident des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV) Karl-Heinz Banse, der Präsident der Handwerkskammer Düsseldorf Andreas Ehlert sowie Dr. Natalie Pfau-Weller, CDU-Landtagsabgeordnete in Baden-Württemberg. NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst wird über eine Videobotschaft zugeschaltet sein.
Mehr Glück geht kaum
Am 14. Juni 2023 im Anschluss an die öffentliche Veranstaltung treffen sich alle anwesenden Schornsteinfegerinnen und Schornsteinfeger in ihrer schwarzen Berufskleidung für ein Gruppenfoto.
Ankunft der Glückstour
Am 14. Juni 2023 gegen 14:30 Uhr treffen die Fahrerinnen und Fahrer der Glückstour am Kameha Grand ein. 30 Schornsteinfegerinnen und Schornsteinfeger, Partner und Unterstützer sind seit dem 8. Juni 2023 mit dem Fahrrad von Freilassing in Bayern durch vier Bundesländer bis nach Bonn unterwegs, um Spendengelder für krebs- und schwerstkranke Kinder einzusammeln und zu übergeben. Initiator der Glückstour, einer der größten privaten Hilfsorganisationen in Deutschland, ist der Verein „Glückstour – Schornsteinfeger helfen krebskranken Kindern e.V.“.